Open Science Call 04/2016: EU Open Science Policy Platform etc.


Der monatliche öffentliche Call der deutschen AG Open Science fand diesmal am Donnerstag den 07. April statt. Der Call ist offen zur Teilnahme; eingeladen sind alle, die sich für offene Wissenschaft interessieren.

Wie Konrad Förstner (Uni Würzburg/Open Science Radio) berichtete und auch schon im letzten Public Call kurz vorgestellt möchte die EU-Kommission ein Beratungsgremium – die Open Science Policy Platform (Blogpost dazu hier von Mike Taylor) – berufen, die Empfehlungen für die Kommission zusammentragen soll. Einige Mitglieder aus der deutschsprachigen Open Science Community haben sich dafür beworben (Liste nicht vollständig):

Sarah Behrens (Wikimedia Deutschland) berichtete über das Fellow-Programm „Freies Wissen. Wissenschaft offen gestalten“ von Wikimedia Deutschland, in Kooperation mit dem Stifterverband, das sich gerade in der Konzeptionsphase befindet. Dieses Jahr liegt der Fokus des Fellow-Programms auf Open Science. Es ist geplant, dass zehn Jungwissenschaftler im Zeitrahmen September 2016 – Februar 2017 von Mentoren betreut werden, um diese an offene Wissenschaft heranzuführen. Das Programm richtet sich vor allem an Naturwissenschaftler aller Fachbereiche die noch keinen Kontakt zu Open Science hatten. Ende April wird die Ausschreibung veröffentlicht werden.

Guido Scherp (ZBW / Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0) lud zum Barcamp Science 2.0 (Twitter hashtag #s20bar) sowie zur Science 2.0 Conference des Leibnizverbundes ein, die beide Anfang Mai in Köln stattfinden werden. Das Barcamp ist kostenlos und jeder ist eingeladen teilzunehmen (vorherige Anmeldung erwünscht). Die Zielgruppe sind Open Science Anwender, sowohl Anfänger als auch Experten. Das Open Science Radio mit Matthias Fromm und Konrad Förstner werden beim Barcamp anwesend sein, um mit kurzen Berichten, Interviews und O-Tönen zu berichten.

Als nächstes stellte Guido Scherp die online Konsultation „Open Science Monitoring Project“ vor, geleitet von der RAND corporation. Dies ist eine dreitägige Konsultation (leider nicht öffentlich und nur mit Einladung) an der einige Entscheidungsträger aus dem wissenschaftlichen Verlagswesen oder Fördergesellschaften teilnehmen (wie F1000, Elsevier, DFG etc.), um Möglichkeiten zu erörtern wie man die Verbreitung von Open Science messen könnte. Solch ein Monitoring-Programm soll dann genutzt werden Entscheidungsträger, wie z.B. die EU, besser informieren zu können.

Daniel Mietchen (National Institutes of Health, NIH) berichtete von der “EU Open Science Conference” (04. – 05. April 2016), die leider auch nur mit Einladung zugänglich war. Die niederländische EU Kommissionspräsidentschaft hat Open Science als Schwerpunkt festgelegt und deshalb diese Konferenz ins Leben gerufen. Leider war die Konferenz nicht so offen wie man es bei einer Konferenz zu Open Science erwarten würde und von Vertretern aus der Wirtschaft und den üblichen Wissenschaftsverlagen (z.B. Elsevier) dominiert. Dennoch kann man ab jetzt noch eine Woche Kommentare zu den Vorschlägen in das zugehörige Wiki eintragen. Ein wichtiges Thema auf der Konferenz war die Konzeption der “European Open Science Cloud”, die eine cloud-basierte Infrastruktur für EU Wissenschaftsdaten mit den entsprechenden EU Datenschutzrichtlinien werden soll. Allerdings ist diese Konzept noch nicht weit fortgeschritten, v.a. wie es technisch umgesetzt werden sollte. Ein paar Infos dazu gibt es vom letzten “European Open Science Cloud for Research (EOSC) Workshop”. Da die Finanzierung von dringend benötigter Infrastruktur in der Wissenschaft oft ein Problem darstellt, soll in Zukunft 5% eines Forschungsbudgets für Datenmanagement eingeplant werden.

Desweiteren wurden zwei neue Projekte von Wikimedia, Wikiradio und WikiCite, von Daniel Mietchen vorgestellt. Wikiradio dient dazu sämtliche Audiodateien von Wikimedia Commons als Radiosender-Streams anzubieten (z.B. der Sender für Geräusche aus der Natur). WikiCite ist eine Konferenz vom 25.-26. Mai in Berlin, um das Design von Datenformaten und Technologien für Zitierungen und Quellen-Metadaten in einen maschinenlesbaren Standard zu überführen. Dabei soll auch die Abdeckung und die Qualität von Zitierungen und Quellenangaben verbessert werden.

Als letztes stellte Martin Hammitzsch (GFZ German Research Centre for Geosciences) die European Geosciences Union (EGU) Session “Open Access to Research Data and Public Sector Information towards Open Science” vor. Dies soll eine explizite Session für Open Science auf der EGU General Assembly 2016 Konferenz sein, basierend auf der short course Serie von 2015.

Wer sich bei der AG Open Science beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen, beim nächsten Call eigene Themen im Pad vorzuschlagen, sich hier zu informieren, @OKScienceDE auf Twitter zu folgen und auf der Mailingliste anzumelden.

Das ausführliche Protokoll dieses Calls im April findet sich hier.

Nächster Public Call

Der nächste Call der Open Science AG findet außerhalb des üblichen Rhythmus wegen eines Feiertags am 12. Mai 2016 um 14 Uhr statt. Das Pad für den Call ist hier zu finden:

https://pad.okfn.org/p/Open_Science_AG_Public_Call_013